Kein Heimspiel im Halbfinale: Monarchs müssen eine weite Reise antreten
Dresden – Wenn Unbekümmertheit auf Übermut trifft, kann der Außenseiter gelegentlich für eine große Überraschung sorgen. In einem Viertel sah es sogar so aus, als könnten die Pforzheim Wilddogs dem klaren Favoriten Dresden Monarchs ernsthaft gefährlich werden.
Im dritten Spielabschnitt des 41:22-Sieges unmittelbar nach der Halbzeit präsentierten sich alle Mannschaftsteile der Monarchen deutlich unter ihren Möglichkeiten und leisteten sich zahlreiche Fehler.
In den vorherigen 24 Minuten wirkte das jedoch wie eine Glanzleistung. Jeder Ballbesitz wurde erfolgreich in Punkte verwandelt, und Pforzheim wurde zumeist spätestens an der Mittellinie gestoppt.
Das scheinbar sichere 24:0 erwies sich jedoch als trügerisch. Joel Särkelä (25) erklärte nach dem Viertelfinalerfolg vor 4290 Zuschauern im Heinz-Steyer-Stadion: „Ihre Defense hat einfach besser agiert. Zudem habe ich mir den Fuß verdreht und konnte nicht mehr viel beitragen. Trotzdem haben wir weiter Punkte erzielt und das Spiel gewonnen.“
Er selbst erzielte zwei Touchdowns und trug so zum zwölften Sieg der laufenden Saison bei. Dabei waren es seine Touchdowns Nummer acht und neun. Auch Tofunmi Lala (22, zwei Touchdowns), Tyler Hudson (25) sowie Kicker Florian Finke (29) mit zwei Field Goals und allen Extrapunkten hatten ihren Anteil.
„Das macht mich wirklich zufrieden. Wir spielen eine starke Saison, aber wir dürfen uns nicht auf dem Erreichten ausruhen. Unser Ziel bleibt das Finale“, betonte der Finne.
Auf dem weiteren Weg müssen die Monarchs am Samstag jedoch eine lange Reise nach Ravensburg antreten. Dort treffen sie auf die Razorbacks, die ihr Viertelfinale mit 42:22 gegen die Kiel Baltic Hurricanes gewonnen haben.
„Das wird definitiv eine lange Fahrt“, so Särkelä, der sich bewusst ist, dass es beim 49:33-Erfolg Mitte Juli am Bodensee nicht reibungslos lief. Nun gilt es, eine deutlich konstantere Leistung zu zeigen.
„Es ist immer schwierig nachzuvollziehen, warum eine Mannschaft zunächst so überzeugend auftritt und dann stark nachlässt. Aber man muss festhalten: Im vierten Viertel sind wir stark zurückgekommen. Deshalb werden wir uns in der kommenden Woche alles genau ansehen und die richtigen Schlüsse ziehen“, kündigte Headcoach Greg Seamon (70) an.